Schon sehr früh hat sich das Orchester für die Arbeit des Hospizes Köpenick engagiert. Am 2. Juli fand ein furioses Benefizkonzert in der Friedrichshagener Christophoruskirche statt.
Die musici medici nennen sich selbst „ein Laienorchester“ und formal haben sie damit irgendwie recht. Allerdings wird Musik – klassische zumal – kaum für Schubladen und auch nicht ausschließlich für Kritiker oder Musikpuristen gespielt, sondern für Menschen, die sich ganz auf das Hörerlebnis einlassen. Und das war großartig. Nicht, dass man als Orchester mit Dvorák oder Elgar über die Maßen anecken könnte. Mit einer Symphonie von Kurt Weill hingegen schon. Dirigent Jürgen Bruns jedoch stand wie ein Felsen in der Brandung auf der Orchesterbrücke und manövrierte sein Ensemble kühn durch wilde See. Weill kann so herrlich eskalieren, das Orchester hatte offensichtlich Spaß daran.
Das Publikum stand nach neunzig Minuten Konzert Kopf und honorierte den gelungenen Nachmittag mit langanhaltendem Applaus. Die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Jürgen Bruns brachten nicht zum ersten Mal ihr ganzes Können zugunsten des Hospizes ein, dafür gebührt ihnen herzlicher Dank.
Der Initiator des Hospizes Köpenick und Vorsitzende des Hospiz-Fördervereins beneficio e.V., Prof. Stefan Kahl, berichtete am Rande der Veranstaltung: „War es bisher eher die ideelle Unterstützung, die in der Bau- und Planungsphase notwendig war, so sind nun ganz konkret jährlich etwa 100.000 Euro Spenden für die Finanzierung des Hospizes notwendig.“ Hintergrund ist, dass die Krankenkassen einen Teil der Ausgaben übernehmen. Fünf Prozent der Gesamtkosten sind jedoch durch das Hospiz selbst zu finanzieren. Spenden sind also herzlich willkommen.
Text: Redaktion, Fotos: Uwe Baumann